„Aus Liebe helfen – Projektreise 2024“ steht auf den Rücken ihrer orangefarbigen T-Shirts: 15 junge Auszubildende aus Oelder Firmen, vier Schülerinnen von der Gesamtschule Oelde sowie drei Begleiter vom Hilfswerk Schwester Petra sehen aufregenden und sicher auch ereignisreichen 14 Tagen entgegen. Mit Beginn der Herbstferien fliegen die 22 Personen nach Bangalore im Süden von Indien. Dort werden sie von Schwestern des Ordens Dinasevanasabha, Dienerinnen der Armen, in Empfang genommen. Jeweils zwei Schwestern steigen mit ihnen in bereitstehende Busse, die die Gruppen in drei verschiedene Richtungen bringen. Angesteuert werden die Orte Kozhikode im Bundesstaat Kerala, Kurnool in Andhra Pradesh und Bangalore in Karnataka.
Die erste Reisewoche steht ganz unter dem Aspekt des Helfens. In Zusammenarbeit mit lokalen Fachfirmen installieren die jungen Reisenden auf den Dächern des jeweiligen Konvents Solaranlagen. Damit soll der unzureichenden Stromversorgung in Folge eines veralteten und nicht ausreichend ausgebauten Stromnetzes entgegengewirkt werden.
„Aber auch abseits dieser Arbeiten bitte ich euch, die Augen aufzuhalten, Reparaturen vorzunehmen und die Schwestern zu unterstützen, wo es nur geht“, richtet sich Elmar Nordhus-Westarp, Geschäftsführer des Hilfswerks Schwester Petra, an die Reisenden.
Die Reise, die während des Besuchs der Generaloberin des Ordens in Oelde zum 100. Geburtstag von Schwester Petra und zum 50-jährigen Bestehen des Hilfswerks vom Vorsitzenden der Schwester-Petra-Stiftung Dr. Reinhold Festge initiiert wurde, ist einmalig in der Geschichte des Hilfswerks. „Ihr seid die Speerspitze“, meint Dr. Festge. „Wenn dieses Projekt gut läuft, muss das nicht die letzte Reise dieser Art gewesen sein“, ergänzt er.
Neben dem Hilfsgedanken geht es auch um einen Einblick in die Arbeit der Dienerinnen der Armen und in die unterschiedlichen Lebensbedingungen der Menschen in Indien. So werden sie Waisenheime, Altenheime, Heime für Menschen mit Behinderungen und Kindergärten und Schulen, die von den Dienerinnen der Armen geführt werden, besuchen und sicherlich auch manches Fußballmatch mit den indischen Kindern bestreiten.
Der zweite Teil der Reise führt in die indischen Orte Kannur, Kochi, Munnar, Periyar und Allepy, wo unter anderem eine Tee- und eine Gewürzplantage sowie eine Teefabrik und auch verschiedene Sehenswürdigkeiten besichtigt werden. Die geführte Tour dient dem allgemeinen Kennenlernen der Lebensweisen, der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Inder sowie der kulturellen Unterschiede. Eine Bereicherung wird die Reise für die jungen Menschen auf jeden Fall sein. Vielleicht animiert sie ja auch den ein oder anderen Teilnehmer, dem Orden und dem Hilfswerk, das vor 50 Jahren von Wegbegleitern von Schwester Petra gegründet wurde, verbunden zu bleiben.
Die jungen Menschen haben sich nach einem Aufruf des Hilfswerks an die lokalen Firmen und Oelder Schulen freiwillig gemeldet. Für die meisten ist es die erste Reise außerhalb Europas. „Wir haben in der Schule im Religionsunterricht einiges über die bemerkenswerte Arbeit von Schwester Petra und dem Orden erfahren. Ich bin begeistert davon, selbst etwas geben und mitwirken zu können und gleichzeitig viel Neues zu lernen und zu erfahren“, erläutert Klara Junkerkalefeld, die an der Gesamtschule Oelde im nächsten Jahr ihr Abitur machen wird. „Das ist eine Chance fürs Leben, um eine neue Kultur kennenzulernen“, meint Richard Edich von der Firma GEA. So empfindet es auch Florian Grote von Hammelmann. „Einen Beitrag für eine bessere Welt“ sieht Daniel Geringer von L.B. Bohle aus Ennigerloh in dieser außergewöhnlichen Reise. „Ich freue mich, meine beruflichen Fähigkeiten für die gute Sache einzusetzen“, meint Julia Jacobs, Firma Miele. „Ein großer Dank geht an meinen Arbeitgeber, der mir und einem Kollegen die Möglichkeit für eine solche Reise gibt und sie großzügig unterstützt“, ergänzt sie.
Auch fast alle anderen Unternehmen unterstützen ihre Auszubildenden, indem sie einen Teil der Reisekosten sowie die vorbereitenden Impfungen übernehmen. Der Rest wird über einen Eigenanteil und zweckgebundene Spenden abgedeckt. Das Hilfswerk startet außerdem noch einen Spendenaufruf, um die Kosten für die Solaranlagen zu decken.
Zur Unterstützung des Gruppengefühls wurden die anfangs erwähnten T-Shirts in der Farbe des Ordens anschafft. Begeistert vom Hilfsgedanken der jungen Menschen übergab der Lieferant sie spontan als Spende.
„Wir helfen!“, fasst Luis Wickern von Haver & Boecker die Motivation der jungen Leute abschließend zusammen. Bedarf es der Worte mehr?
Andrea Stahnke
Das Hilfswerk Schwester Petra freut sich über
Spenden für das Solaranlagen-Projekt in Indien.
Bank für Kirche und Caritas, Paderborn,
IBAN 59 4726 0307 0018 4604 00.